Donnerstag
27
Juni
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Konzert für ein offenes Europa im Congress Centrum Alpbach - zur Erinnerung an den Fall des Eisernen Vorhangs 1989

Vor 30 Jahren fiel die physische Trennung von West und Ost. Im Mai begannen ungarische Grenzsoldaten mit dem Abbau der Sperranlagen; am 27. Juni durchschnitten Außenminister Alois Mock und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn symbolisch den Stacheldraht an der Grenze bei Klingenbach im Burgenland: die erste „offizielle“ Öffnung des Eisernen Vorhangs.

„Lasst uns selbst und andere lehren, dass die Politik nicht nur die Kunst des Möglichen ist, sondern dass sie auch die Kunst des Unmöglichen sein kann, nämlich die Kunst, uns und die Welt zu verbessern,“, reflektierte der damalige Präsident der Tschechoslowakei Václav Havel die Geschehnisse des Jahres 1989 in seiner Neujahrsansprache 1990.

In Alpbach feiern die Wiener Sängerknaben das Jubiläum mit einem europäischen Programm, mit Musik aus der europäischen Musikgeschichte, aus Deutschland, England, Italien und natürlich Österreich. Carl Orffs „O Fortuna“ beschwört das wechselhafte Schicksal der Menschen, Ludovico Grossi da Viadanas „Exsultate“ ist ein Jubelruf. Henry Purcells „Come Ye Sons of Art“ ruft die Söhne der Kunst zum Feiern, Friedrich Silchers „Lorelei“ bezirzt am Rhein. Das finnische „Gaudete“ erzählt von der Öffnung des Osttors im neu erbauten Jerusalemer Tempel: Von dort zieht in Hesekiels prophetischer Vision Gottes Herrlichkeit ein. Der britische Musical-Hit „A Wonderful Day Like Today“ und Fröhliches und Festliches von der Familie Strauss runden das Programm ab.

Gerald Wirth, Präsident der Wiener Sängerknaben, beschreibt die Auswirkungen des 27. Juni für den Knabenchor so: „Heute singen bei den Wiener Sängerknaben Kinder aus Österreich, aus Deutschland, England, Frankreich, Polen, Rumänien, Schweden, der Slowakei und Ungarn - der Dirigent Manolo Cagnin stammt aus Italien. Und wir haben Kinder aus China, Indien, Japan, Neuseeland, Südkorea, Syrien und Taiwan. Vor 30 Jahren wäre das so nicht möglich gewesen: Wir sind sehr froh über ein freies, offenes Europa.“

Musik berührt; Musik schafft eine direkte Verbindung zwischen Kulturen, Nationen, Menschen: Jeder Musiker weiß das, jeder Sängerknabe macht diese Erfahrung immer wieder. Dass auch Politik das manchmal kann, ist ein Glück.


Konzert für ein offenes Europa
Die Wiener Sängerknaben in Alpbach
Dirigent: Manolo Cagnin

Information und Karten