Heute gibt es rund 100 aktive Wiener Sängerknaben zwischen neun und vierzehn Jahren, aufgeteilt auf vier Konzertchöre. Jeder der Chöre verbringt neun bis elf Wochen des Schuljahres auf Tournee. Zusammen absolvieren die Chöre jährlich rund 300 Auftritte vor fast einer halben Million Zuschauern. Die Wiener Sängerknaben bereisen nahezu alle Staaten Europas, Asien und Australien, Süd- und Mittelamerika, die USA und Kanada. In Wien pflegen sie gemeinsam mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker und des Wiener Staatsopernchores als Hofmusikkapelle eine kaiserliche Tradition: seit 1498 musizieren sie regelmäßig in der Hofburgkapelle. Seit 2012 haben die Wiener Sängerknaben einen eigenen Konzertsaal: Das MuTh ist inzwischen in der Wiener Kulturszene fest etabliert. Hier kann man die Chöre regelmäßig mit ihren neuesten Programmen, mit Weltmusik und bei Kinderopern erleben.
Das Repertoire der Wiener Sängerknaben reicht vom Mittelalter bis zu zeitgenössischer Musik. Motetten und Lieder für Oberchor bilden den Kern des Repertoires, wie auch die eigenen Arrangements von wienerischer Musik. Benjamin Britten, Petr Eben, Elena Kats-Chernin, Raoul Gehringer, Heinz Kratochwil, Balduin Sulzer, Wolfram Wagner und Gerald Wirth haben Werke für den Chor geschrieben.
Die Wiener Sängerknaben sind immer wieder bei Produktionen der Wiener Staatsoper, der Wiener Volksoper und der Salzburger Festspiele zu sehen; in Mozarts Zauberflöte, in Barockopern, neuen Werken und gelegentlich im Sprechtheater.
Ein wichtiger Bestandteil des Repertoires sind Kinderopern und szenische Projekte. In den letzten zwölf Jahren haben die Wiener Sängerknaben eine Reihe neuer Opern produziert, darunter Die Reise des kleinen Prinzen, Die Schicksalstafel und Raoul Gehringers Moby-Dick nach dem Roman von Herman Melville. 2010 wurde Gerald Wirths 1398 - der Bettelknabe eine Integrationsoper aus dem Mittelalter - mit fast 100 Mitwirkenden im Musikverein uraufgeführt; 2016 gab es eine neue Fassung der Oper im MuTh in der Regie von Maria Happel.

Die erste Tonaufnahme der Hofsängerknaben entstand 1907; seither wurden regelmäßig Aufnahmen gemacht: 43 Schellacks, 55 Singles, 128 LPs und 150 CDs stehen zu Buch, die zweimaligen Grammy-Gewinner sind auf allen großen Labels vertreten. 2015 wurde ein langfristiger Vertrag mit Universal Music Deutsche Grammophon unterzeichnet; nach einer Weihnachts-CD erschien 2018 die CD "Strauss For Ever". 26 Filme und 17 internationale TV-Dokumentationen belegen die Popularität der globetrottenden Knaben.
Etwa ein Viertel der Schüler ergreift künstlerische Berufe; sie werden Komponisten, Dirigenten, Sänger oder Instrumentalisten. Andere singen und musizieren in ihrer Freizeit. Es gibt zwei Männerchöre, die sich ausschließlich aus ehemaligen Wiener Sängerknaben zusammensetzen - den Chorus Viennensis und die Choralschola der Wiener Hofburgkapelle. Inzwischen gibt es auch ein A-capella-Ensemble, VieVox.
Hier gibt es die Künstlerbiografie zum Download:
Verein Wiener Sängerknaben
Die Wiener Sängerknaben sind ein privater, gemeinnütziger Verein. Mitglieder des Vereins sind 140 ehemalige Wiener Sängerknaben. Die Hauptversammlung des Vereins wählt den Vorstand, der wiederum bestellt die Funktionsträger des Instituts.
Die Wiener Sängerknaben verstehen sich als eine erweiterte Familie; neben den aktiven und ehemaligen Sängerknaben gehören die Mitarbeiter, die Lehrer und natürlich die Eltern dazu.
Viele ehemalige Sängerknaben singen im Chorus Viennensis oder in der Choralschola der Wiener Hofburgkapelle.
Vorstandsmitglieder
Professor Gerald Wirth, Präsident und künstlerischer Leiter
Arthur Trainacher, Vizepräsident
Mag. Wolfgang Nowak, Vizepräsident
Mag. Gregor Morawetz, Kassier
Mag. Walter Wieser, Schriftführer
Dr. Thomas Pototschnig, stv. Schriftführer
Mag. Erich Arthold
Benjamin Schmidinger