10. Dezember
Falk, Sohn eines Danziger Perückenmachers, erlernte zunächst das väterliche Handwerk, bis ihm der Danziger Rat ein Studium ermöglichte. Von gewichtigen Worten des Danziger Bürgermeisters begleitet, „Du bleibst unser Schuldner . . . vergiss nie, dass du ein armer Knabe warst. Und wenn dereinst über kurz oder lang ein armes Kind an deine Tür klopft, so denke: Wir sind's, die Toten, die alten, grauen Bürgermeister von Danzig, die anklopfen, und weise sie nicht von deiner Tür“, studierte er zuerst Theologie, dann Philologie und Literatur in Halle.1797 zog er nach Weimar, und wurde in den Kreis von Goethe, Herder und Wieland aufgenommen. Seine vornehmlich satirischen Schriften stießen allerdings auf keine große Begeisterung.
In zunehmendem Maß kümmerte sich Falk um Kinder, die die Franzosenkriege zu Waisen gemacht hatten, und die bettelten, wilderten, plünderten und stahlen. Viele nahm er selbst auf. 1813, in dem Jahr, in dem vier seiner eigenen Kinder an Typhus starben, gründete Falk die „Gesellschaft der Freunde in der Not“, die Gelder für Waisen aufstellte. Falk fand ein altes, baufälliges Gebäude, dass er mit „seinen“ Kindern, einem Maurer und einem Zimmermann über Jahre in den „Lutherhof“ verwandelte. Im Lutherhof wurde viel gesungen.
Falk dichtete „O du fröhliche“ zur Melodie eines Mariengesangs sizilianischer Schiffer für seine Kinder. Er begriff es als ein Lied für die drei wichtigsten christlichen Feste, und schrieb je eine Strophe zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Sein Mitarbeiter Holzschuher, der später ein ähnliches Waisenhaus in Bayreuth gründete, schrieb zu jedem dieser Kurzgedichte zwei weitere Strophen.